§ 31 JGG. Mehrere Straftaten eines Jugendlichen

Jugendgerichtsgesetz vom 4. August 1953
[7. März 2013]
1§ 31. Mehrere Straftaten eines Jugendlichen.
(1) 2[1] Auch wenn ein Jugendlicher mehrere Straftaten begangen hat, setzt das Gericht nur einheitlich Erziehungsmaßregeln, Zuchtmittel oder eine Jugendstrafe fest. [2] Soweit es dieses Gesetz zuläßt (§ 8), können ungleichartige Erziehungsmaßregeln und Zuchtmittel nebeneinander angeordnet oder Maßnahmen mit der Strafe verbunden werden. [3] Die gesetzlichen Höchstgrenzen des Jugendarrestes und der Jugendstrafe dürfen nicht überschritten werden.
(2) [1] Ist gegen den Jugendlichen wegen eines Teils der Straftaten bereits rechtskräftig die Schuld festgestellt oder eine Erziehungsmaßregel, ein Zuchtmittel oder eine Jugendstrafe festgesetzt worden, aber noch nicht vollständig ausgeführt, verbüßt oder sonst erledigt, so wird unter Einbeziehung des Urteils in gleicher Weise nur einheitlich auf Maßnahmen oder Jugendstrafe erkannt. 3[2] Die Anrechnung bereits verbüßten Jugendarrestes steht im Ermessen des Gerichts, wenn es auf Jugendstrafe erkennt. 4[3] § 26 Absatz 3 Satz 3 und § 30 Absatz 1 Satz 2 bleiben unberührt.
(3) 5[1] Ist es aus erzieherischen Gründen zweckmäßig, so kann das Gericht davon absehen, schon abgeurteilte Straftaten in die neue Entscheidung einzubeziehen. 6[2] Dabei kann es Erziehungsmaßregeln und Zuchtmittel für erledigt erklären, wenn es auf Jugendstrafe erkennt.
Anmerkungen:
1. 1. Oktober 1953: § 124 des Gesetzes vom 4. August 1953.
2. 7. März 2013: Artt. 1 Nr. 6 Buchst. a, 2 Abs. 3 des Gesetzes vom 4. September 2012.
3. 7. März 2013: Artt. 1 Nr. 6 Buchst. b Doppelbuchst. aa, 2 Abs. 3 des Gesetzes vom 4. September 2012.
4. 7. März 2013: Artt. 1 Nr. 6 Buchst. b Doppelbuchst. bb, 2 Abs. 3 des Gesetzes vom 4. September 2012.
5. 7. März 2013: Artt. 1 Nr. 6 Buchst. c Doppelbuchst. aa, 2 Abs. 3 des Gesetzes vom 4. September 2012.
6. 7. März 2013: Artt. 1 Nr. 6 Buchst. c Doppelbuchst. bb, 2 Abs. 3 des Gesetzes vom 4. September 2012.